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Warum wir Frauen gesondert unterstützen müssen
Die Antwort ist: ja! Wir müssen auch 2023 über die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sprechen. Leider auch in Deutschland. Worüber wir kaum sprechen müssen, ist das „Warum ist das so?“ Bestimmt hast auch du schon einige Artikel zum Gender Pay Gap gelesen (Frauen verdienen weiterhin deutlich weniger als Männer). Und du weißt auch, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen ausbaufähig ist. Deshalb setzen wir hier einen anderen Fokus. Wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, wie du als Recruiter:in Frauen stärken kannst. Legen wir los.
Das ist Female Empowerment
Frauen dazu befähigen, ihr Potential auszuschöpfen. Das steckt hinter Female Empowerment. Sprechen wir davon, meinen wir alle Maßnahmen und Strategien, die zur Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern beitragen.
Warum Firmen Frauen fördern sollten
Sind Gleichberechtigung, Vielfalt und/oder Diversität Teil eurer Arbeitgebermarke? Dann beschäftigt ihr euch entweder schon intensiv mit Female Empowerment oder solltet damit beginnen. Denn wer a sagt, sollte auch danach handeln.
Und das lohnt sich. Gesellschaftliche Entwicklungen haben die Gleichheit der Geschlechter glücklicherweise stark gefördert. Wenn ihr sie in eurem Unternehmen lebt, macht euch das zu einem modernen und fortschrittlichen Arbeitgeber. Doch nicht nur das: In Zeiten des Fachkräftemangels ist es schlicht fahrlässig, eine genauso gut ausgebildete Zielgruppe links liegen zu lassen. Genau genommen könnt ihr euch das gar nicht leisten.
Hinzukommt: Hier und da entscheiden sich Kund:innen auch mal für die Produkte eines Unternehmens, das einen starken Wertekompass vertritt.
Bist du nach diesen kurzen Ausführungen bereit, an der Befähigung von Frauen in eurem Unternehmen zu arbeiten? Dann kommen hier unsere 4 Maßnahmen für die Stärkung von Frauen in deiner Firma.
Unsere Maßnahmen für Female Empowerment
Maßnahme 1: Frauen im Recruiting richtig ansprechen
Wusstest du, dass sich Männer mehr Kompetenzen zusprechen als Frauen – und sich deshalb häufiger auf ambitionierte Stellen bewerben? Wahrscheinlich. Was du dagegen tun kannst? Formuliere deine Stellenanzeigen, die Texte auf eurer Karriereseite und in Recruiting-Kampagnen realistisch und genderneutral.
Zur realistischen Darstellung eurer Jobs:
Zu viele und zu hohe Anforderungen schrecken Bewerber:innen ab – vor allem Frauen. Beachte das bei deiner HR-Kommunikation.
Zum Punkt Genderneutralität
Es gibt Ausdrücke wie „durchsetzungsstark“ oder „ambitioniert“, die wenig aussagen und doch eher männlich geprägt sind. Achte darauf, dass du solche Worte vermeidest. Und wenn wir von Gleichberechtigung und Genderneutralität sprechen, gehört das Gendern eben auch dazu.
Maßnahme 2: Gleiche Bedingungen für alle schaffen
Du meinst es mit der Gleichberechtigung aller Geschlechter ernst? Dann sollten alle Benefits, alle Arbeitsmodelle und alle Aufstiegsmöglichkeiten für alle zugänglich sein. Dafür braucht es übrigens weniger irgendwelche Quoten als vielmehr eine faire Unternehmenskultur.
Zu den Merkmalen der Gleichbehandlung zählen:
- Gleiche Gehälter
- Arbeitsmodelle, bei denen für alle Gruppen etwas dabei ist (Menschen lieben Flexibilität und Entscheidungsspielraum, wenn es um ihren Job geht)
- Mitarbeiter:innen-Vorteile, auf die alle zugreifen können und bei denen alle Gruppen berücksichtigt werden.
Maßnahme 3: Führungspositionen ermöglichen
Die Mär von Frauen, die ja gar nicht den Anspruch hätten, Teams, Abteilungen oder Unternehmen zu leiten, hält sich hartnäckig. Und ist Unsinn. Warum sonst haben einige Firmen genügend Frauen in Führungspositionen, andere aber nicht? Genau.
Wo Mitarbeitende gleich welchen Geschlechts Privates und Berufliches verbinden können, sind sie eher bereit, sich weiterzuentwickeln. Arbeitet also an flexiblen Arbeitsmodellen und spezifischen Weiterbildungen, anstatt die Führungsverweigerung bestimmten Mitarbeiter:innen-Gruppen zuzuschieben.
Spezifische Kampagnen fahren
Auf dem Weg zur Gleichberechtigung bietet es sich an, vorübergehend bestimmte Zielgruppen in den Fokus zu rücken (tun wir eigentlich ohnehin bei allem). Das ist zum Beispiel der Fall, wenn…
- ihr zu wenige Frauen (in Führungspositionen) beschäftigt.
- sich selten(er) Frauen bei euch bewerben.
- bestimmte Benefits nur von Männern in Anspruch genommen werden und Alternativen fehlen.
Maßnahme 4: Hier kommt der Clou
Es wird gerne behauptet, dass Maßnahmen für Frauen Männer benachteiligen. Das stimmt nicht, wenn ihr für Gleichheit sorgt. Vielmehr gilt: Ihr könnt die Strategien 1-3 auch auf alle anderen Mitarbeitendengruppen übertragen; auf Menschen mit Migrationshintergrund, BIPoCs, LGBTQ, Menschen mit Behinderung und Studierende und Auszubildende zum Beispiel – Fach- und Führungskräfte. Je passender die Angebote sind, die ihr einer Gruppe macht, desto höher ist deren Bindung zu euch als Arbeitgeber.
Zusammengefasst: Gleichberechtigung für alle Mitarbeitendengruppen ist ein erstrebenswertes Ziel für Firmen.